Büchner in Graphic Novels verpackt
Andreas Eikenroth veröffentlichte seine Adaption des berühmten Dramenfragments Woyzeck und eine Bearbeitung der einzigen Novelle Büchners Lenz. Die Werke beruhen auf wahren Begebenheiten, in beiden stehen Personen mit psychischen Erkrankungen im Mittelpunkt: Woyzeck ist die verstörende Geschichte eines Soldaten, der durch Wahn zum Mörder seiner Geliebten wird, Lenzschildert den Leidensweg des Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz – eines Bekannten Goethes -, der zunehmend seiner bipolaren Störung erliegt.
Den Wahn seiner Protagonisten setzt Eikenroth in expressiven ganzseitigen Bildkompositionen um, in denen die einzelnen Bilder ohne Trennung ineinanderfließen. Seine Zeichnungen sind ebenso abstrakt wie plakativ, spielen mit zahlreichen Symbolen und grafischen Verweisen, u.a. auf Hieronymus Bosch, Vincent van Gogh, George Grosz und Edvard Munch, aber auch auf biblische Motive und Plattencover von Pink Floyd.
Gerade erschienen ist Eikenroths Interpretation von Büchners Theaterstück Dantons Tod als Graphic Novel.
Bei der COMICIADE ist Andreas Eikenroth am Samstag zu Gast.
Der 1966 in Gießen geborene Andreas Eikenroth wurde 2014 mit dem ICOM Independent Comic Preis für das beste Szenario ausgezeichnet. Er arbeitet auch als Illustrator für Magazine wie Mare und The Heritage Post.